Plötzlich gab es heute im Hühnergehege helle Aufregung. Als ich nachschauen ging, waren zwei der Hühner beim Krötenschauen. Ich hab mir anfangs gar nichts dabei gedacht.
Als eine der braunen Hennen dann aber angefangen hat an der Kröte zu knabbern und sie mit dem Schnabel an zu picken, sie auch ein Stück weiter gezerrt hat, wollte ich dann doch eingreifen, denn zuschauen wollte ich nicht wie sie das Tier zerhacken. Das war gar nicht so leicht, denn anscheinend wollten sie sich die fette Beute nicht wegnehmen lassen. Als ich mit einem Zweig die Kröte, die sich die ganze Zeit über nicht wirklich bewegt hatte, unter einen umgedrehten Kompostcontainer schupfen wollte, sind meine zwei Rabauken, die braune und die gesperberte Henne, immer wieder hin und wollten sich die braune Kröte schnappen, wie richtige kleine Raubtiere. Doch schlussendlich war die Kröte in Sicherheit und die Hühnerschar hat sich anderweitig Futter gesucht.
Es scheint, Neugierde und Futterneid sind die beiden stärksten Triebe meiner Hühner. Sobald wir in den Garten gehen, rennen sie in uns entgegen, jede Henne will die Erste sein, die ein Salatblatt, ein paar Körner Reis oder ein Stück altes Brot bekommt.

Und alles außerhalb des Zaunes ist sowieso viel besser als 10cm innerhalb des Zaunes.

Umgraben im Garten artet dann auch oft zu einem Kunststück aus. Kaum ist irgendwo eine Schaufel, müssen mindestens drei Hühner auf, neben oder vor der Schaufel kratzen und graben. Ich muss dann immer höllisch aufpassen, dass kein Fusserl oder Schnabel mit umgegraben wird. Und die frechste der Hendln muß unbedingt auf der Schaufel sitzen. Dass ich sie dann mitsamt der Erde weggetragen hab, hat ihr nicht wirklich imponiert.
Und dann gibt es auch noch unsere schwarze Henne „Streiferl“ (die braunen, einzelnen Federn vorne auf der Brust sind ihr Erkennungszeichen), die sich jetzt im Frühling ins Nest setzt und gluckt. Da wir keinen Hahn haben und daher auch keinen Nachwuchs haben werden, sitzt Streiferl umsonst im Nest.

Wir haben sie daher entglucken müßen. Vorsichtig haben wir sie immer wieder zu den anderen Hennen gebracht, ihr viele gute Körner zum Suchen und Kratzen gestreut und sie am Abend auf die Stange zu den anderen gebracht. Nach einigen Tagen hat es dann dieses Wochenende scheinbar geklappt, die Henne lauft wieder mit den anderen Hühnern im Gehege herum.
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