Nachdem ich so histaminarm wie möglich koche, kam mir das Rezept für einen Flammkuchen gerade recht. Traditionelle Pizza geht ja gar nicht mehr, denn die Tomatensauce ist voll mit Histamin, der Teig ist mit Germ gemacht, diese ist ebenfalls nicht gut geeignet für Menschen mit Histaminintoleranz und beim Belag ist man ebenfalls recht eingeschränkt.
Hier also eine Alternative, die gut schmeckt und gut vertragen wird.
Zutaten für 2 Personen
- 250g Mehl
- 125ml Wasser
- 2 EL Rapsöl
- 1 TL Backpulver
- 1 TL Kräutersalz

Belag
- 1 Becher Sauerrahm
- 1 Zwiebel oder Frühlingszwiebeln, eventuell etwas Knoblauch
- 200g Eierschwammerl
- alternativ auch Gemüse wie Zucchini, Paprika, Karotten, Broccoli, Karfiol
- ca 50g junger Gouda
- Oregano, Thymian
- nach Geschmack Chiliöl
Zubereitung
Das Mehl, Backpulver und Salz zusammen mit Öl und dem Wasser zu einem glatten Teig verkneten. Am Besten geht das anfangs in einer Schüssel und wenn sich der Teig von der Schüsselwand zu lösen beginnt, auf der Arbeitsfläche oder einem großen Holzbrett.

Falls der Teig zu weich sein sollte, noch ein bisschen Mehl einarbeiten. Den Teig anschließend für 1/4 Stunde ruhen lassen. Deck eine passende Schüssel über den Teig, damit er nicht austrocknet.
Inzwischen den Belag vorbereiten. Die Eierschwammerl waschen, trocken schleudern (am Besten in einer Salatschleuder oder in einem Geschirrtuch). Dann die Schwammerl in etwas Öl so lange dünsten bis das meiste Wasser verdampft ist. Weiter unten findet ihr noch mehr Informationen wie wir mit Eierschwammerl umgehen. Das Gemüse wird gewaschen, geschnitten und angeröstet bis es ein wenig Farbe hat. Den Gouda reiben oder den Mozzarella abtropfen lassen und in Scheiben schneiden oder in kleine Stücke reißen.
Nun den Teig auf einem Backblech bzw. direkt auf einem Backpapier dünn ausrollen. Die Stärke sollte circa 3-5mm betragen, dann ist das Endergebnis für mich ideal. Der Teig ist nicht zu trocken, schön knusprig und nicht dick wie Weißbrot. Ich verwende für das Backen ein Dauerbackpapier oder normales Backpapier. Auch ein gut bemehltes Blech funktioniert recht gut. Ich finde das Hantieren mit dem fertigen Flammkuchen auf einem Backpapier jedoch viel einfacher, da ich das Backpapier samt dem Flammkuchen nach dem Backen zum Schneiden und Servieren runterheben kann.

Nach dem Ausrollen den gesamten Teig bis zum Rand mit Sauerrahm bestreichen. Ich habe Schmand probiert, in vielen Rezepten wird das empfohlen, doch der leicht säuerliche Geschmack des Sauerrahms passt meiner Meinung nach viel besser zum Gemüse.


Auf den Sauerrahm kommt dann der Belag, den man nach Geschmack wählt. Schwammerl und geröstete Zwiebeln oder Zucchini mit Paprika und ein bisschen Chili und Knoblauch passen wunderbar zusammen. Wer sich die Mühe machen mag, der teilt den Teig in Viertel und belegt jedes Stück individuell.
Am Schluss wird der Käse sparsam drauf verteilt. Anders als bei Pizza ist hier ja bereits ein Milchprodukt mit einem Fettgehalt vertreten, zuviel Käse würde vom Geschmack ablenken.
Bei 275° C Ober- und Unterhitze im Rohr ca. 20-30 Minuten backen. Falls der Teig unterhalb nicht mindestens ein bisschen gebräunt ist, noch einige Minuten im Rohr belassen, eventuell nur mit Unterhitze weiter backen.

Ein wenig abkühlen lassen, dann entfaltet der Flammkuchen seinen Geschmack noch besser. Schließlich mit Oregano, Thymian oder anderen Kräutern und Chiliöl beträufelt ist dieser Flammkuchen ein Gedicht. Kalt oder warm genossen mit einem grünen Salat ist es ein ideales Sommeressen.
Flammkuchen mit Eierschwammerl , Zwiebeln und ein bisschen rotem Paprika

Tipps rund um die Eierschwammerl
Histaminintolerante Menschen vertragen von den Pilzen unterschiedliche Arten und Mengen. Es sollen laut verschiedener Erfahrungsberichte Champignons (natürlich frisch) oder aber auch Eierschwammerl (Pfifferlinge) gut vertragen werden. Auch Parasol in geringen Mengen sind akzeptabel. Mein Partner hat mit Eierschwammerln die besten Erfahrungen gemacht, denn wir suchen sie selbst und verwenden sie dann frisch oder eingefroren.
Wir bevorraten, indem wir die gewaschenen und abgetropften, von Tannennadeln befreiten Eierschwammerl bei Bedarf noch etwas zerteilen und in etwas Öl anrösten. Nun werden die Schwammerl gedünstet bis sie gar sind und fast alle Flüssigkeit verdampft ist. Alternativ rösten wir Zwiebeln goldbraun an und geben danach erst die Eierschwammerl hinzu. Auch hier soll das Ganze köcheln bis fast die gesamte Flüssigkeit verdampft ist. Nach dem Abkühlen frieren wir die Eierschwammerl dann portionsweise in Gläsern ein. Diese Methode funktioniert für uns bestens. Nach dem fast vollständigen, schnellen Auftauen (z.B. im Wasserbad) können die Schwammerl dann für Flammkuchen, Schwammerlreis, Schwammerlsauce oder auch Schwammerlsuppe verwendet werden.
Viel Spass beim Nachkochen und guten Appetit!
Brigitte