Nachdem ich bei meinen Einkäufen immer wieder über Gemüsechips gestolpert bin und Grünkohl auch als Smoothie-Zutat bekannt ist, habe ich letztes Jahr Grünkohl angebaut. Auch dieses Jahr hat er es wieder in mein Gemüsebeet geschafft. Doch so richtig angefreundet habe ich mich bisher nicht mit dem krausen, dunkelgrünen Kohl. Das Meiste der Blätter habe ich an meine Familie verteilt und den Rest haben im Winter meine Hendln direkt von der Pflanze abgefressen.

Doch das ist jetzt völlig anders.
Ich habe Kale-Chips, wie der Grünkohl im Englischen heißt, entdeckt. Zuerst auf Wunsch meiner Töchter hergestellt, habe ich nach dem ersten Biss bedauert, diese fabelhafte und gesunde, histamin- und kalorienarme Knabberei nicht schon früher gemacht zu haben.
Hier das Rezept:
Ungefähr 400g Grünkohlblätter waschen und ordentlich trocken schleudern. Wer keine Salatschleuder besitzt, nimmt am besten ein Geschirrtuch dreht die Blätter gut ein und schleudert das Ganze vorteilhafterweise im Freien.
Danach werden die Blätter von den festen Mittelrippen abgezupft und mit Olivenöl, Salz, Pfeffer, eventuell etwas Zitronensaft und nach Geschmack mit anderen Gewürzen gut und gründlich vermischt. Ich habe Fichtenwipferlsirup zum Abrunden des Geschmacks druntergemischt, aber auch Honig ist dafür geeignet. Wer möchte kann fein gemahlene Nüsse oder Sesamkörner sowie ein paar Chiliflocken druntermischen. Erlaubt ist was schmeckt. Für die gänzlich histaminarme Version einfach keinen Zitronensaft und keine Nüsse (außer Macadamia) dazu geben.

Anschließend die Blätter in einer Lage auf Dauerbackfolie oder Backpapier auf einem Blech ausbreiten und bei 180 Grad 10 Minuten trocknen lassen. Danach die Blätter kontrollieren und nach Möglichkeit wenden und nochmals 10 Minuten trocknen lassen.

Die Backofentüre einen Spalt offen lassen (mit einem Kochlöffel dazwischen gesteckt) und bei Verwendung mehrerer Backbleche und Umluft, die Bleche umverteilen, denn die Hitze ist trotzdem nicht gleichmäßig verteilt.

Gut achten muss man auf die Temperatur und Dauer des gesamten Vorgangs, denn wenn der Grünkohl durch zuviel oder zulange Hitze braun wird, kann er bitter schmecken.

Aufbewahren muss man die Knabberei luftdicht, meist bleiben die Gemüse-Chips aber eh nicht so lange übrig, sondern sind bald einmal weggefuttert.
Als interessante und schmackhafte Garnierung auf einem Salat machen sich die Chips übrigens auch sehr gut. Viel Spaß beim Nachmachen, ich hoffe die knusprigen, krachenden Chips schmecken euch auch so gut wie mir.
Brigitte