
Ich liebe Spinat. Früher konnte ich als Hauptmahlzeit eine Packung Tiefkühl-Cremespinat verdrücken. Bei Histaminunverträglichkeit ist Spinat tabu, er wird leider nicht vertragen. Heutzutage koche ich daher Spinat aus Giersch, der ist auch bei Histaminintoleranz verträglich. Am Gründonnerstag ging es in den Wald zum Sammeln und dann gab es Spinat!

Wenn du noch nie von Giersch gehört hast, dann lass mich dir dieses Wildkraut ein bisschen näher bringen. Es wuchert an Waldrändern, an Wegen, auf Lichtungen und unter Hecken und meist im Schatten. Aber auch in Gärten breitet es sich aus und wo es einmal Fuß gefasst hat, bekommt man es nicht mehr weg. Es bildet Teppiche, breitet sich stark aus und unterdrückt andere Pflanzen im Wachstum. Für viele GärtnerInnen ist es ein Ärgernis, doch ich würde allen raten dieses „Unkraut“ einfach zu essen. Gleich wie die Brennnessel ist Giersch ein wundervolles Kräutlein gesund, schmackhaft und vielseitig.

Der Geschmack erinnert ein wenig an Petersilie und ist ausgesprochen mild. Das eindeutige Erkennungszeichen ist sein Stiel. Wenn du den Stiel zwischen den Fingern drehst, bemerkst du, dass der Stiel dreieckig ist. Wie immer gilt, sammle nur was du eindeutig erkennen und bestimmen kannst. Erforsche zuvor im Internet, in Büchern und bei kundigen SammlerInnen wie man Pflanzen wie zum Beispiel hier den Giersch erkennt.

Gerne verwende ich die jungen Blätter des Giersch in Suppen, Salaten und überall dort wo auch Petersilie passen würde. Doch mein absoluter Favorit ist Giersch-Spinat. Mein erster Versuch den Giersch mit Hafersahne zu verfeinern war noch ein wenig wässrig, doch mein zweiter Versuch mit einer veganen Einmach war ein Volltreffer. Cremig, samtig und mit einem feinen Geschmack ist dieser Spinat einfach eine tolle Bereicherung für unseren Speiseplan.

- ca. 300 g junge Gierschblätter
- 1 Gemüsesuppenwürfel
- 5 EL Öl
- 50 g Dinkelmehl
- 3 EL Hafermehl
- 400 ml Wasser
Erhitze das Öl und rühre das Dinkel- und Hafermehl ein. Lass es ein, zwei Minuten anschwitzen und gieße mit wenig Wasser auf. Unter ständigem Rühren kannst du das restliche Wasser portionsweise zugießen. Durch das Rühren und das portionsweise Zugeben wird die Einmach glatt und es entstehen keine Bröckerl.

Nun kannst du die Gierschblätter verlesen, waschen und tropfnass in einem Topf mit großer Hitze zusammenfallen lassen. Gib die Einmach, den Suppenwürfel und die Gierschblätter in einen Standmixer und püriere das Ganze bis es fein ist. Bei Bedarf kannst du den Spinat noch einmal erhitzen. Schmeck den Spinat ab und serviere ihn mit Röst- oder Salzkartofferl, Reis oder einer Beilage deiner Wahl.
Viel Spaß beim Ausprobieren, bis zum nächsten Mal.
