Histaminintoleranz, ein Krankheitsbild das durch übermäßiges Histamin im Körper verursacht wird, kann Symptome wie Nesselsucht, Schwellungen, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Symptome und asthmaähnliche Symptome verursachen. Erfahre hier, wie du selbst herausfinden kannst, ob du eventuell unter einer Histaminintoleranz (HIT) leidest.
Wenn du nach dem Essen und Trinken gewisser Lebensmitteln immer wieder unter Verdauungsbeschwerden leidest, wenn du dich nach Mahlzeiten schlapp und müde fühlst oder wenn du Hautrötungen, Kopfschmerzen, Atembeschwerden oder wiederkehrendes Hautjucken hast und es keine Hinweise auf eine andere Ursache gibt, dann könnte das auf eine HIT hinweisen. Eine HIT ist schwierig zu diagnostizieren, da die Symptome unspezifisch sind, das heißt, sie weisen nicht auf eine bestimmte Erkrankung hin. Es gibt allerdings eine einfache Methode wie du selbst herausfinden kannst, ob gewisse Lebensmittel bei dir eine Unverträglichkeitsreaktion auslösen.
Als erstes ist es wichtig, die möglichen Auslöser zu identifizieren. Ein Ernährungstagebuch kann dir dabei helfen. Schreibe dazu täglich alles was du zu dir nimmst – inklusive Medikamente, Genußmittel und Nahrungsergänzungsmittel – in dieses Tagebuch und die eventuellen Symptomen dazu. Auch das Notieren der Uhrzeit kann dir weitere wichtige Hinweise liefern. Ob du ein digitales oder analoges Buch führst ist nicht wichtig, du solltest aber recht genau sein, das hilft beim Herausfinden welche Nahrungsmittel Symptome auslösen. Nachdem du einige Zeit dieses Buch geführt hast, siehst du vielleicht schon ob es Hinweise auf eine Unverträglichkeit gibt. Diese Aufzeichnungen solltest du auf alle Fälle auch zu einem Arztbesuch mitnehmen um dem Arzt/der Ärztin die Diagnose zu erleichtern.

Einen Test den du zuhause selbst durchführen kannst, ist der Provokationstest. Dazu musst du zuerst alle Nahrungsmittel und Getränke, die reich an Histamin sind für 3 bis 4 Tage aus deiner Ernährung weglassen. Ernähre dich mit Lebensmitteln die sehr wenig Histamin enthalten beispielsweise Reis, Kartoffeln, Nudeln, verträgliches Gemüse, Äpfel und Ähnlichem. Die Liste der Schweizerischen Interessensgemeinschaft Histaminintoleranz (SIGHI) hilft dir dabei histaminarme Lebensmittel zu verwenden.
Wenn du nach diesen Tagen keine dir bekannten Symptome hast, kannst du jetzt zu einer Mahlzeit ein stark histaminhaltiges Nahrungsmittel oder Getränk zu dir nehmen, beispielsweise Tomaten, Schokolade, Tofu, Erdnüsse, Sojamilch oder roter Traubensaft.
Wichtig ist, dass du nur eines der histaminreichen Lebensmittel zu dir nimmst und dann den Test von Anfang an mit einem anderen Lebensmittel wiederholst. Das gibt dir dann eine gewisse Sicherheit, dass es eine Histaminunverträglichkeit ist und keine individuelle Unverträglichkeit gegen ein Nahrungsmittel (z.B. Tomaten).
Es gibt eine große Zahl an Lebensmitteln die arm an Histamin oder stark histaminhältig sind, hier ist ein Link mit einer sehr ausführlichen Liste. Normalerweise treten Symptome nach 15 bis 30 Minuten nach der Nahrungsaufnahme auf und halten mehrere Stunden an. Symptome können in den verschiedenartigsten Formen auftreten, meist sind es aber die dir bekannten Symptome der Bereiche Haut, Magen-Darm oder Atmung.
Dieser Test ist eine erste Hilfe um dir Klarheit zu verschaffen. Wenn du mit deinem Ernährungstagebuch und dem Ergebnis deines Selbsttests nun zu deinem Arzt/deiner Ärztin gehst, ist es sicherlich leichter die nächsten Schritte zu planen.
Eine Liste der Symptome findest du hier oder auf einer der folgenden Seiten:
https://www.histaminintoleranz.ch/de/symptome.html#symptome
https://www.medpertise.de/histaminintoleranz/anzeichen/
https://www.netdoktor.de/krankheiten/histaminintoleranz/
Hier kannst du die Vorlage für das Ernährungstagebuch herunter laden.
Bis zum nächsten Mal!